Deportationen und Gedenkort Hamburg, Menschen, Nazi Zeit

EINE HAMBURGER SINTI FAMILIE

Gottfried „Friedel“ Weiß

Gottfried „Friedel“ Weiß Aus Familienbesitz

Gottfried Weiß erinnert sich:

„Der ganze Platz wurde von den SS Männern, Gestapoleuten und Polizisten umzingelt, und wir wurden morgens um 4.00 Uhr aus den Betten geholt. Uns wurde erzählt, dass wir umgesiedelt werden, wir sollten nichts mitnehmen, und wir durften nichts mitnehmen. Die sagten uns, dass wir dort alles vorfänden und nichts mitzunehmen brauchten. Die Erwachsenen ahnten nichts Gutes und sagten: ‚Lasst uns mal das Notwendigste für die Kinder mitnehmen.'“

16.05.1940 gegen 4 Uhr morgens, Platz an der Wasmerstrasse Hamburg-Harburg

Gottfried Weiß erinnert sich:

„Für 250 Gramm Brot mehr erklärte ich mich bereit die Kinderleichen, 25-40 jeden Tag, im Warschauer Ghetto zusammenzusammeln und zu einem Massengrab zu karren. Es war eine schreckliche Arbeit. Aber sonst wäre ich an Unterernährung und Erschöpfung gestorben wie die Menschen.“

Warschauer Ghetto

Youtube.Com/RomaEduOrg

Gottfried Weiß erinnert sich:

„Einmal wurde uns Wasser gebracht und ein Sinto neben mir wurde gegen einen Wachmann geschubst. Dieser drehte sich um, nahm seine Pistole und schoß den Gefangenen in den Bauch. Der Getroffene fasste sich an den Bauch, kurz danach kam ein anderer SS-Mann und sagte: ‚Hast du den eben angeschossen?

Kannst du nicht richtig schießen? Ich zeig dir mal, wie das geht!‘ Dann gab er ihm noch zwei Genickschüsse. Der Mann hatte sieben Kinder und wollte nur ein bisschen Wasser für sie holen. Deshalb mußte er sterben!“

Konzentrationslager Belzec

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