Es gibt heutzutage keinerlei Diskussionen, ob die Roma aus Indien stammen, aber wieso befassten sich die Geschichtsschreiber nicht mit der Geschichte der Roma vor dem Auftauchen in Europa? Die Antwort ist wohl, dass das Vorurteil schon „richtig“ sei, die Roma seien Nomaden. Dieses ist falsch. Roma legten nie ein Wanderverhalten an den Tag, es waren immer Vertreibung, Flucht, Handel oder die Aufrechterhaltung der sozialen und familiären Strukturen.
Acht Monate intensive Recherche und 12 Jahre Vorbereitung und Sichtung liegen diesem Buch zugrunde, und es zeigt zum ersten Mal in der Geschichte der Roma ein vorurteilsfreies Gesamtkonzept der Geschichte, eines multilateralen indo-europäischen Volkes, mit einer Bevölkerung von mindestens 15 Millionen in Europa.
Im 11. Jahrhundert gab es mehrere kleine Königreiche in Nord Indien. Die Gurjara und die Rajput Konföderation waren zwei davon.
Dieses waren Feudalgesellschaften mit einer Krieger- und Landbesitzer Kaste, und der unterstützenden Bevölkerung, die für die tagtägliche Arbeit zuständig waren. Einige waren Bauern, andere arbeiteten mit Tieren, wie z.B. das Trainieren von Pferden für die Krieger-Kaste, die auf Pferderücken als Kavallerie kämpfte; andere Handwerker waren, Silber-, Gold- oder Waffenschmiede, kurz gesagt, alle Berufe, die man zum Funktionieren einer Gesellschaft benötigt.
Jede dieser Bevölkerungs-Unterkasten hatte einen speziellen Beruf, der nur von dieser Familie oder dem Clan ausgeübte werden durfte. Dieses war Teil der Hindu Religionen, bekannt unter dem Namen „Gesetz des Manu“ (Manush heißt im Romanes, Mensch).
Viele Gruppen in der beschriebenen Region, gehörten zu einer Kaste, die sich Domba nannte:
Dom (Mann) und Domni (Frau) – in Romanes bis heute
Rom (Mann) und Romni (Frau), was damals Mensch hieß.